Zukunft der Berufskollegs Mettmann und Ratingen

Der Kreistag beschloß nach langen Diskussionen im Schulausschuss am 28. Juni 2001 einstimmig, die Berufskollegs Ratingen und Mettmann zusammen zu legen. Der Kreistag stimmte überein, daß damit ein stimmiges, zukunftsweisendes Konzept verfolgt wird, das moderne bildungspolitische Anprüche erfüllt.

Es wird im Kreistag wahrscheinlich keine andere Möglichkeit geben, als den Beschluß über die Zusammenlegung der Berufskollegs Ratingen und Mettmann zurück zu nehmen.
"Es ist aber blanker Unsinn, wenn Landrat Hendele behauptet, die Zusammenlegung scheitere am Geld", so der Fraktionsvorsitzende der SPD im Mettmanner Kreistag, Udo Carraro. "Die jetzt angestrebte Lösung ist langfristig die unwirtschaftlichste. Die Wahrheit ist: Dies ist eine politische Entscheidung, die so zwischen der Ratinger CDU und dem CDU-Landrat mit Unterstützung der Kreis-CDU ausgehandelt wurde. Und diese Lösung wird die Gemeinden des Kreises auf Dauer höher belasten, als eine andere Lösung. Die Recnung ist ganz einfach und der Landrat liefert in seiner Presseerklärung auch gleich selbst die Zahlen. Die jetzige Lösung erfordert Haushaltsmittel des Kreises in Höhe von 10,7 Mio DM, worin ein verlorener Zuschuss an die Stadt Ratingen in Höhe von 3,7 Mio. enthalten ist. Daneben fallen järlich Mitzahlungwn in Höhe von 1,2 Mio DM an. Bei den heutigen Zinssätzen für Kommunaldarlehen bedeutet diese Miete bei Zinsfestschreibung ein Investitionskapital von 23 Mio DM. Zusammen mit den 10,7 Mio DM, die ohnehin vom Kreis aufzubringen sind, entspricht dies einem Kapital von über 33 Mio DM. Und genau dieser Betrag ist aufzubringen für eine andere Lösung in eigener Kreisregie. Mit einem Vorteil, daß der Kreis nach Tilgung dann Eigentümer des Gebäudes ist und nicht ab 2012 vor deutlich höheren Mietzahlungen steht."

Carraro weiter: "Der Landrat soll ehrlich bleiben. Keine Mark sparen die Städte, sondern sie finanzieren der Stadt Ratingen die Behebung von Sanierungsrückständen in den vermieteten Schulgebäuden. Da die meisten Bürgermeister der Städte der CDU angehören, werden sie wohl den Finger nicht in diese Wunde legen.

Durch die Hinhaltetaktik der Stadt Ratingen, die die Verhandlungen bis jetzt hinausgezögert hat, bleibt dem Kreistag bei aller Kritik keine andere Möglichkeit, als dem ausgehandelten Kompromiß zuzustimmen. Denn wenn in diesem Jahr kein Beschluß gefaßt wird, verliert der Kreis fast 10 Mio DM an Landeszuschuß.

Also: Wir müssen die drittbeste Lösung nehmen, wohlwissend – da stimme ich dem Vorsitzenden des Schulausschusses, Herrn Tondorf von der CDU zu -, dass aus schulfachlicher Sicht die Entscheidung falsch ist. Alle Fachleute und auch der Landrat sind sich einig: die beste Lösung wäre eine Zusammenlegung."