Kerstin Griese findet es wichtig, bereits jetzt einen Übergang vom Zivildienst hin zu mehr Freiwilligendiensten zu organisieren. "Und zwar unabhängig davon, ob die Wehrpflicht abgeschafft wird oder nicht. Allein die zurückgehende Zahl der zivildienstleistenden und die verkürzte Zivildienstdauer macht ein Umdenken notwendig." Sie plädiert für eine Übergangszeit mindestens bis 2008, besser noch bis 2010.
Die Ausschussvorsitzende lehnt es ab, allein wegen der Zivildienstleistenden an der allgemeinen Wehrpflicht festhalten zu wollen. "Da schließe ich mich der Meinung des EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Huber an". Wir müssten stattdessen den Gedanken der Freiwilligkeit weiter entwickeln und erproben. "Ich wünsche mir, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr zu einer Selbstverständlichkeit in jedem Lebenslauf würde", so Griese, die einen Pflichtdienst ablehnt. Sie setzt sich für eine größere gesellschaftliche Anerkennung und mehr Anreize ein. "Ein freiwilliges Jahr sollte als Studienpraktium anerkannt werden, es könnte berufsqualifizierende Elemente geben, Zertifizierungen sollen im Rahmen von Ausbildungen anerkannt werden."
Griese, deren Ausschuss gleichzeitig für die Jugend- und Seniorenpolitik zuständig ist, begüßt, dass der Kommissionsbericht ihren Vorschlag eines generationsübergreifenden Freiwilligendienstes aufgegriffen hat. "Es gibt immer mehr ältere Leute, die nicht in die Untätigkeit abgeschoben werden wollen und viel Lebenserfahrung einbringen könnten."