Neuer Kreisvorstand

VELBERT. Bevor sich die Sozialdemokraten im Kreis in diesem Jahr den anstehenden Wahlen stellen, wurde am Samstag auf dem Velberter Parteitag die Spitze des Unterbezirks (UB) gewählt. Zusätzlich machte Ministerpräsident Peer Steinbrück den Genossen Mut. Er warb um Unterstützung für den Reformkurs.

Werbung für den Reformkurs

Der Ministerpräsident kam ohne vorgefertigte Rede ins Forum Niederberg. Stattdessen ging er auf die "Kopf- und Bauchlage" der Sozialdemokraten vor Ort ein – und sprach damit die Sprache der Basis. Zunächst legte er die Fakten auf den Tisch, wies beispielsweise auf die demografische Entwicklung hin, nannte die Globalisierung und die Abwanderung von Firmen und Arbeitsplätze als einen Grund, warum man schnell versuchen müsse, die Kosten für Arbeit in Deutschland zu senken. "Darüber kann man Bauchweh haben, aber es sind die Fakten, und da gibt es nichts zu resolutionieren", redete er den Delegierten ins Gewissen.

Außerdem zählte er die Erfolge der (Bundes-)Regierung auf. Steinbrück nannte die Bildung oder die Ganztagsbetreuung als gelungene sozialdemokratische Projekte. "Nehmt den Kopf unter dem Arm hervor und setzt ihn wieder auf – seid selbstbewusst", rief er den Anwesenden zu und erntete dafür stehende Ovationen.

Positiv blickte denn auch der wiedergewählte UB-Vorsitzende Thomas Dinkelmann in die Zukunft. Gemeinsam mit seinem Vorstand, dem Volker Münchow (Velbert) und Edeltraut van Venrooy (Hochdahl) als stellvertretende Vorsitzende, Kassierer Berndt Hoffmann (Ratingen), Schriftführer Holger Höhmann (Langenfeld) und die Beisitzer Erik Amaya (Ratingen), Berthold Becker (Mettmann), Peter Berger (Heiligenhaus), Norbert Friedrich (Monheim), Manfred Hoffmann (Wülfrath), Elisabeth Müller-Witt (Ratingen), Bernd Stracke (Haan) und Shahin Wagner (Velbert) angehören, will er versuchen, den aktuellen Trend umzudrehen.

In diesem Jahr will sich die SPD im Kreis mit der Arbeitsmarkt-Reform "Hartz IV" beschäftigen, bei der die Sozial- und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt wird. Ziel ist es, die beiden zuständigen Verwaltungen, die die Bürger teilweise doppelt betreuen, zu vernetzen. Die Entscheidung, wie der Kreis und die Kommunen diese Aufgabe organisieren, muss im Sommer fallen. Zuvor wollen die Genossen eine gesonderte Veranstaltung anbieten.

Außerdem steht 2004 ganz im Zeichen der Europa- und der Kommunalwahl. "Wir haben im Kreis und in den Städten hervorragende Kandidaten", lobte Dinkelmann. "Wenn die nun genau das bekommen, was sie verdienen, dann sind uns die Wahlsiege sicher."