
Vor ihrer Wahl hielt die SPD-Frau eine 25-minütige Rede. Die wurde, ebenso wie ihre anschließende Wahl, von den Parteifreunden mit stehenden Ovationen gefeiert. "Als Landrätin wird die Wirtschaftsförderung bei mir an erster Stelle stehen", so Haase. "Dabei gilt es, die Ressourcen zu bündeln. Das ist kein Schlagwort, das bedeutet einfach, dass die Städte in vielen Fällen enger zusammenarbeiten müssen." Die Städte müssten sich jedoch nicht irgendwelcher Kompetenzen beraubt fühlen: "Als Landrätin sehe ich mich nicht als eine Art-Oberbürgermeisterin. Nein, ich sehe mich zum Wohle aller Menschen im Kreis als Moderatorin."
Eng verbunden mit der Wirtschaftsförderung sei auch die Frage des Verkehrs. Hier hätten Einzel-Interessen bereits zu unsinnigen Lösungen geführt, gerade hier sei die Moderatoren-Rolle des Kreises gefordert. "Lasst euch doch einmal auf das Abenteuer ein, mit dem Bus die Kreisstadt Mettmann von Langenfeld aus zu erreichen oder aber von Velbert über Mettmann nach Erkrath zu kommen." Im übrigen sei es nicht nachvollziehbar, dass eine Stadt wie Velbert keinen S-Bahnanschluss hat. Haase: "Wir brauchen die Circle-Line!"
Im Gegensatz zum amtierenden Landrat Thomas Hendele (CDU) wehrt sich die SPD-Herausforderin "gegen ein Armreden, gegen eine finanzpolitische Panik-Mache": "Es hat so ein Geschmäckle, wenn sich der amtierende Landrat für Plakate mit leeren Hosentaschen fotografieren lässt um zu demonstrieren, dass der Kreis pleite ist." Haase errechnete entsprechend der Etatzahlen des Kreises ein Beispiel: "Jemand verdient 3500 Euro im Monat. Wenn er alle Ausgaben bedacht hat, hat er ein Manko von 40 Euro. So sind die Dimensionen! Und deshalb geht der Landrat mit einem Bettlergewand nach Berlin…"