Birgit Fischer in Velbert und Hilden

WAZ-Velbert von Donnerstag, den 16.9.2004

Sorgen um Zukunft der Finanzierung

Die Frage der künftigen Finanzierung der Velberter Anlaufstelle für Drogenabhängige stand im Blickpunkt, als NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) gestern das Cafe? Intakt am Danziger Platz besuchte.

Elf Mitarbeiter umfasst die Einrichtung für Suchtkranke, Gefährdete und Mitbetroffene momentan. Mit der Arbeit in beengten Verhältnissen am Danziger Platz sind Franz Brass, Leiter des Cafe? Intakt, und seine Kollegen schon seit längerem unzufrieden – "eine zentralere Lage wäre wünschenswert". Der Einrichtung der Suchthilfe des Freundes- und Förderkreises Suchtkrankenhilfe e. V. geht es außerdem um eine höhere Akzeptanz der Suchtproblematik.

Bei ihrem Besuch im Cafe? Intakt informierte sich die Ministerin über Arbeit und finanzielle Situation am Danziger Platz. Aus Sicht der Einrichtung ging es um die Zukunft der Stellen jener Mitarbeiter, die im Bereich der Psychosozialen Betreuung (PSB) tätig sind und zurzeit zur Hälfte aus Landesmittel bezahlt werden. Im Vordergrund stand für Brass außerdem die Frage: "Wird die Landesmittel-Finanzierung des Methadon-Programms fortgesetzt?"

Birgit Fischer hob daraufhin die Problematik der allerorten leeren Kassen hervor. "Bei Kürzungen oder einer veränderten Situation würden wir übergangsweise eine Lösung finden, um die Beratungsstelle zu retten", versicherte die Ministerin. Problematisch würde es jedoch, wenn Kreis, Kommune oder andere Träger aus der Förderung ausstiegen – dann könne NRW nicht ohne weiteres einspringen: "Das wäre vom Land finanziell nicht auffangbar." Es könne allein Sorge tragen, dass die Strukturen für ein entsprechendes Angebot erhalten blieben, so dass die Betroffenen weiterhin die Chancen auf ein drogenfreies Leben nutzen könnten.

Mit Hartz IV, so Birgit Fischer, kämen zudem neue Aufgaben auf die Drogenberatungsstellen zu. Diese stellten "einen wichtigen Partner auch in der Frage der beruflichen Integration". trg