Luzifer schaut beim Kochen zu

Wenn er von Ulrike gekrault wird, zeigt sich Kater Luzifer von seiner besten Seite. Fotos: Dirk Thome (WZ)
Ulrike Haase lacht: Sie ist mit ihrem Spiegelbild zufrieden.

Ihre Schwester ist dort an der Ruhr Oberbürgermeisterin. "Meine Familiengeschichte ist dort bis zum Jahre 1600 schriftlich belegt", weist die Abteilungsleiterin bei der Stadtverwaltung Düsseldorf auf ihre Vorfahren hin. Mit der sozialdemokratischen Politik ist Ulrike Haase durch ihr Elternhaus bereits von Kindesbeinen an vertraut. "Meine Eltern waren sogar beim Parteitag hier, als ich als Kandidatin aufgestellt wurde", erzählt sie stolz. Danach begann praktisch schon der Wahlkampf, der ab Januar immer mehr Zeit in Anspruch nahm. "Aber es ist bei mir bis jetzt nicht ausgeufert", blickt sie zurück, "denn nur noch in Politik zu machen, ist gefährlich. Es vertreibt gute Freunde. Mit denen möchte ich am Kamin sitzen, ein Glas Wein trinken und lecker speisen."
Ihr größtes Hobby, neben der Gartenarbeit, ist deshalb auch das Kochen: "Für mich und die guten Freunde." Und die wohnen in Frankreich. Kein Wunder, dass sie kreativ kocht und nicht einfach nach Rezeptvorlagen. "Ich habe viele Kniffe gelernt, die sowieso in keinem Kochbuch nachzulesen sind", verrät sie. Am liebsten bereitet sie Pasta- und Fischgerichte zu. Dabei steht sie nicht stundenlang in der Küche. "Es muss ins praktische Leben und Freude bereiten", ist ihr Motto. Ihr Lieblingsgericht will sie zunächst nicht verraten, doch dann kommt es heraus: Königsberger Klopse. Ihre Kochkünste ruhen auch während des Wahlkampfes nicht. "Das Zusammensein mit Freunden lädt meinen Akku immer wieder auf." Bei unserem Besuch macht sie den Eindruck, als seien gute Freunde vor kurzem bei ihr gewesen. Sie wirkt frisch und kennt sich im Kreisgebiet gut aus.

Ob es der Lokschuppen in Hochdahl, die Bücherstadt Langenberg ist, der Zeittunnel in Wülfrath, das Schloss Cromford in Ratingen, der Marienburgpark in Monheim oder das Neanderthal-Museum in Mettmann, Ulrike Haase war schon überall. Aber auch Hochdahl findet sie reizvoll: "Ich habe vor, hier immer wohnen zu bleiben." Tochter Mareike (25) kommt auch gerne noch zu Besuch, während Tochter Annika (23) noch bei der Mutter wohnt.

18.09.04
Von Lothar Jungmann