Dinkelmann – Nach dem Zittern kam die Freude

Optimismus für die Landtagswahl im kommenden Jahr: Der Daumen zeigt bei allen vier gewählten SPD-Landtagskandidaten Werner Bischoff, Wolfgang Werner, Thomas Dinkelmann und Hans Kraft (v.l.) nach oben. Foto: Simone Bahrmann

So war eine Stichwahl notwendig. Bei diesen zweiten Urnengang entschieden sich 44 Delegierte für Dinkelmann, 41 waren für Ehlert und ein Delegierter enthielt sich. Diese Wahl aber auch schon das Spannendste auf dem Parteitag der SPD am Samstag in Wülfrath gewesen. Die übrigen drei Kandidaten zur Landtagswahl waren nicht nur bekannte Gesichter, sie trugen bei der Vorstellung ihrer Ziele für die Legislaturperiode nach dem 22. Mai 2005 auch die Vorstellungen vor, die sie in den letzten 15 oder 20 Jahren immer wieder erklärt hatten.

Die SPD hatte in ihrer Historie zur Nominierung von Landtagskandidaten erstmals neue Wege im Kreis Mettmann beschritten. Diesmal wurden alle vier Kandidaten auf ein Mal durch abgesandte Delegierte aus den Ortsvereinen gewählt. 86 waren zu Wahl berechtigt und auch ins Paul-Ludowigs-Haus nach Wülfrath gekommen. Darunter so SPD-Urgesteine wie Ingeborg Friebe aus Monheim, Regina Schmidt-Zadel aus Ratingen und der Europaabgeordnete Klaus Hänsch.

Alle fünf Kandidaten, die sich ihren Genossen vorstellten, hatten ein Ziel im Auge: Die SPD als Sieger der Landtagswahl. Zwar würden die Grünen, mit denen die Sozialdemokraten im Moment in Düsseldorf eine Koalition bilden, gute Politik machen, " wir müssen auch mit ihnen zusammen arbeiten, aber zu viel Grün schadet der roten Landesregierung", hieß es. Deshalb solle dafür gekämpft werden, dass die SPD wieder eine absolute Mehrheit erreiche.

Die drei "alten Hasen" im Landtag, Werner Bischoff aus Monheim, Wolfgang Werner aus Velbert-Langenberg und Hans Kraft aus Ratingen warben um das Vertrauen der Delegierten, um ihren bisherigen Einfluss zum Wohle des Kreises und seiner Bürger fortsetzen zu können. Werner Bischoff bekam dann auch für den Wahlkreis Mettmann I (Langenfeld, Monheim und Teile Hildens) 75 Ja-, sechs Neinstimmen und vier Enthaltungen. Hans Kraft für Mettmann III (Ratingen, Heiligenhaus) erhielt 56 Ja-, 19 Neinstimmen, zehn Enthaltungen. Eine Stimme war ungültig.

Wolfgang Werner erhielt für den Wahlkreis Mettmann IV (Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann) 68 Ja-, acht Nein stimmen, neun Enthaltungen. Eine Stimme war ungültig. Geschlossenheit zeigten alle vier Kandidaten nach den Wahlen bei den Zielen: Erhalt des Kreises Mettmann und die Selbstständigkeit seiner zehn Städte.

Der Plan der Landesregierung, die Polizeiwagen künftig mit den Kennzeichen "NRW" auszustatten, stieß auf komplette Ablehnung bei allen vier Kandidaten: "Wir wollen unser ME-Kennzeichen und natürlich auch unsere Kreispolizeibehörde, die im Moment in Mettmann gebaut wird, behalten."

22.11.04
Von Lothar Jungmann