Knappes Votum für den SPD-Chef

Dieses Quartett tritt bei der Landtagswahl am 22. Mai in den vier Kreis Mettmanner Wahlkreisen an (von links): Werner Bischoff aus Monheim, Hans Kraft aus Ratingen, Thomas Dinkelmann aus Mettmann und Wolfgang Werner aus Velbert. (Foto: Peter Zwilling)

Dieses Quartett tritt bei der Landtagswahl am 22. Mai in den vier Kreis Mettmanner Wahlkreisen an (von links): Werner Bischoff aus Monheim, Hans Kraft aus Ratingen, Thomas Dinkelmann aus Mettmann und Wolfgang Werner aus Velbert. (Foto: Peter Zwilling)

In einem ersten Wahlgang erhielten beide von den Delegierten 43 Stimmen, in dem notwendig gewordenen zweiten Wahlgang holte Dinkelmann dann 44 Stimmen, Ehlert 41.

Wegen der Wahl zwischen Dinkelmann und Ehlert brodelte es bereits seit Wochen an der SPD-Basis. Auch am Samstag regten sich viele Delegierten beim Kreisparteitag über das neue Verfahren zur Kandidaten-Nominierung auf. Offen sagen wollte es aber nur Jochen Lohoff aus Erkrath: "Bei dem neuen Wahlverfahren geht es nicht darum, das Ergebnis auf eine breite Basis zu stellen, sondern um eine Mehrheit zu sichern, die man sonst nicht bekommen hätte!"

Hintergrund: Bisher wurden die Landtagskandidaten von den SPD-Ortsvereinen des jeweiligen Landtagswahlkreises nominiert. Jetzt aber stimmen die Delegierten nach einem Vorstoß des Kreisvorstandes aus dem gesamten Kreis über alle vier Kandidaten ab. Bei dem bisherigen Wahlverfahren wäre Ehlert, für den sich sechs der sieben Ortsvereine im Wahlkreis Mettmann II aussprachen, klar nominiert worden. Bei dem neuen Wahlverfahren jedoch verschafften die Delegierten, gegen das klare Votum aus dem betroffenen Wahlkreis, Kreis-Chef Dinkelmann die Kandidatur.

Völlig eindeutig dagegen verlief die Nominierung für die drei anderen Kreis Mettmanner Landtags-Wahlkreise. Weil hier die bisherigen Abgeordneten antraten, gab´s keine Gegenkandidaturen. Werner Bischoff aus Monheim wurde mit 75 Ja- und sechs Nein-Stimmen zum Kandidaten in Mettmann I (Langenfeld/Monheim/Teile von Hilden) nominiert, Hans Kraft aus Ratingen erhielt für den Wahlkreis Mettmann III (Ratingen/Heiligenhaus) 56 Ja- und 19 Nein-Stimmen, Wolfgang Werner aus Velbert erhielt 68 Stimmen (acht Nein) für den Wahlkreis Mettmann IV (Velbert/Wülfrath/Teile von Mettmann).

21.11.2004 GÖTZ MIDDELDORF

Herzkammer der SPD

PARTEITAG / Minister und Abgeordnete zeigen sich für die Landtagswahl im Mai kämpferisch.

KREIS METTMANN. Beim Kreis-Parteitag der SPD am Samstag in Wülfrath war Wolfgang Gerhards zu Gast. Der NRW-Justizminister, der in Velbert-Langenberg Abitur gemacht hat, zeigte sich in einer Rede zur Landtagswahl am 22. Mai 2005 kämpferisch: "Man muss uns wählen, weil wir die richtigen Konzepte haben und weil wir die richtigen Leute haben." Nordrhein-Westfalen spiele im Konzert der Länder eine zentrale Rolle in Berlin: "Ohne uns geht da nicht viel!" Das Land sei auch deshalb so stark, "weil wir Sozis hier seit 40 Jahren regieren." Gerhards: "Bayern und Baden-Württemberg haben im Augenblick nur deshalb einen Vorsprung und sind so stark, weil wir sie 30 Jahre gepäppelt haben. Die haben von dem alten Länderfinanzausgleich profitiert, den wir als NRW fast alleine gestemmt haben!"

Auch die Landtags-Kandidaten waren alles andere als bereit, der CDU im Mai einen möglichen Wahlsieg zu gönnen. "Laßt uns am 22. Mai zeigen, dass hier in Nordrhein-Westfalen die Herzkammer der Sozialdemokratie ist", rief Werner Bischoff aus Monheim seinen Parteifreunden zu.

CDU-Größen biedern sich bei OB Erwin an

Und Hans Kraft aus Ratingen rechnete mit der CDU im Kreis ab, besonders mit deren Chef Wilhelm Droste: "Wo ist denn der Gegenspieler von Thomas Dinkelmann auf Kreisebene? Weg ist er! Weggetaucht nach der Kommunalwahl!" Im übrigen würden die CDU-Größen aus dem Kreis um den Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin herumschwänzeln: "Sie biedern sich an und streicheln ihm den Rücken. Dabei wissen wir doch alle, was er will: Ein Groß-Düsseldorf mit den Kreisen Neuss und Mettmann!" (gömi)

21.11.2004