
Für die SPD-Fraktion zähle die Leistung im Studium und nicht die soziale Herkunft. "Wir stehen für Chancengleichheit, darauf kann sich jeder im Land verlassen", bekräftigte der SPD-Sprecher. Sollten die Unionsgeführten Länder Studiengebühren einführen, werde NRW den besten Köpfen anderer Bundesländer sein gebührenfreies Studium anbieten.
Bisher könne weder empirisch noch theoretisch nachgewiesen werden, dass so genannte "sozialverträgliche" Studiengebühren möglich seien. Wenn CDU-Oppositionsführer Rüttgers behaupte, dass es entsprechende Modelle gebe, dann verschleiere er nur, dass die CDU die Bildungschancen junger Menschen mit deren Kreditwürdigkeit gleichsetzen wolle. Ein Blick über den Tellerrand hinaus würde ihm sicher helfen, seine Meinung nochmals zu überdenken. Skandinavien, zum Beispiel, habe Gebühren abgelehnt und gewinne alle Bildungsvergleiche. Länder wie Großbritannien oder Australien, die sie eingeführt hätten, verlören im internationalen Vergleich an Boden. Und verloren hätten in solchen Ländern immer vor allem die Kinder aus sozial schwachen Familien. "So wollen wir bei uns in Nordrhein-Westfalen nicht mit jungen Talenten und deren Zukunft umgehen", erklärte Hans Kraft.