Selbstständige, Beschäftigung und Gründungen in NRW – Die Lage ist besser als die Stimmung

Werner Bischoff, MdL

Auch im Jahr 2004 ist gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Wachstum von 2,6 Prozent erreicht worden. Dem gegenüber nahm die Zahl der Selbstständigen in Bayern sogar im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent ab. Besonders erfreulich ist die Zahl der Selbstständigen Ausländer in Nordrhein-Westfalen. Der Zuwachs dieser Gruppe lag zwischen 1998 bis 2004 um 6,4 Prozent über den Durchschnittswert.

Zwischen 1998 und 2004 ist die Zahl der Erwerbstätigen in NRW um 302.000 Personen gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 3,8 Prozent und liegt damit abermals über den Bundesdurchschnitt von 2,2 Prozent. Der Dienstleistungssektor erweist sich als Beschäftigungsmotor. Allein hier sind seit 1998 305.000 neue Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Im verarbeitenden Gewerbe ist hingegen ein Rückgang von 183.000 Arbeitsplätzen zu beklagen. Das entspricht einem Arbeitsplatzverlust 10,8 Prozent.

Dazu Werner Bischoff, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: "Nach den ehrlichen, jüngsten Zahlen zum Arbeitsmarkt müssen wir ebenso ehrlich mit den positiven Trends in unserem Land umgehen. Es ist wahr: Das Wachstum bei den Selbstständigenzahlen und den Erwerbstätigen reicht noch lange nicht aus, um die Arbeitslosigkeit so zu senken, wie wir uns das wünschen. Es wird aber deutlich, dass wir dynamische Branchen und Unternehmen haben, die zum Wachstum des Landes beitragen und neue Arbeitsplätze schaffen. Mit den neuen Instrumenten des Landes zur Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen werden wir im Laufe des Jahres jedoch eine neue Dynamik entwickeln, die am Ende auch am Arbeitsmarkt zu einer spürbaren Trendwende führen wird. Erfreulich ist auch, dass die Schattenwirtschaft um 3 Prozent zurückgegangen ist. Dies zeigte, dass die Maßnahmen der Bundes- und der Landesregierung erste Früchte tragen. Zudem ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten deutlich gestiegen. Wir sind auf einem guten Weg, die Verbindung von Familie und Beruf zu ermöglichen. Denn auch dies hat die Antwort auf die große Anfrage gezeigt: Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigen Männer seit 1998 um über 3 Prozent abnahm, stieg die der Frauen um 4,5 Prozent an. Frauen spielen im Erwerbsleben eine zunehmend wichtigere Rolle, und das ist gut so."