Fünf Jahre im Bundestag

Kerstin Griese im Gespräch mit Sebastian Edathy

Kerstin Griese (38) ist seit fünf Jahren Mitglied des Bundestages. Ihr Abgeordnetenkollege Sebastian Edathy (35) überreichte ihr zu Beginn der „Kerstin Griese trifft …“-Veranstaltung ein Bild mit verschiedenen Fotos aus ihrer fünfjährigen Parlamentstätigkeit. Edathy verband seine Gratulation mit guten Wünschen für die nächsten fünf Jahre – „und danach sehen wir mal weiter“. Kerstin Griese war sichtlich überrascht, dass ihr „Bundestagsjubiläum“ mit einem Bildergeschenk und einem Blumenstrauß gefeiert wurde. Sie bedankte sich sehr herzlich bei ihrem Team und den SPD-Ortsvereinen für die Unterstützung ihrer Arbeit. Im Mai 2000 war sie als Nachrückerin für den damals zum Wehrbeauftragten gewählten Wuppertaler Abgeordneten Wilfried Penner in den Bundestag eingezogen.

Gesprächsthema der „Kerstin Griese trifft … Sebastian Edathy“-Veranstaltung in der evangelisch-reformierten Gemeinde Wülfrath waren Demokratie und Toleranz. „Ich reicht nicht, wenn man nur sagt wogegen man ist. Ich will mich für Demokratie und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus engagieren, sagte die Abgeordnete.

Sebastian Edathy, Rechtsextremismusexperte der SPD, berichtete, wie es der NPD gelungen ist, in Sachsen insbesondere junge Mitglieder zu rekrutieren. „Es gibt dort Landstriche, in denen die Jungen Nationaldemokraten die einzigen sind, die Freizeitangebote, Konzerte oder Jugendklubs organisieren.“

Edathy, Sohn eines aus Indien stammenden Pfarrers, ist Vorsitzender der Deutsch-Indischen-Parlamentariergruppe und setzte sich nachdrücklich für Toleranz und Miteinander ein. „Wir brauchen keine Angst vor menschlicher Vielfalt, sondern vor menschlicher Einfalt.“ Als Jürgen Rüttgers vor fünf Jahren von „Kinder statt Inder“ sprach, wehrte sich die Deutsch-Indische-Parlamentariergruppe in einem parteiübergreifenden Brief dagegen. „Es gibt nicht nur geworfene Brandsätze, sondern auch gesprochene“, so Edathy.

Vor der Veranstaltung in Wülfrath besuchten Sebastian Edathy und Kerstin Griese, auch sie ist Tochter eines evangelischen Pfarrers, die Moschee in Ratingen. Das dortige Projekt „Mensch und Moschee“ wird vom Bundesinnenministerium gefördert. Edathy und Griese ließen sich von den Vertretern des Moscheevereins die Arbeit und die Idee des Projektes erläutern. „Besonders wichtig ist die Vermittlung von deutschen Sprachkenntnissen“, lobte die Familienausschussvorsitzende Griese ein zentrales Anliegen der Arbeit des Moscheevereins. „Mit einer zuverlässigen Hausaufgabenhilfe, aber auch Sprachlernangeboten für Mütter oder türkische Senioren, wird hier eine sehr wertvolle Integrationsarbeit geleistet.“