
„Schön, dass es so voll ist, wenn die SPD zum Wahlkampf ruft“, stellte eine Besucherin des Freiherr-vom-Stein-Hauses in Langenfeld fest. Lilo Friedrich, die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Mettmanner Südkreises, hatte letzte Woche eingeladen zur Diskussionsveranstaltung. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit, mit dem ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden Hans-Jochen Vogel über die Bundespolitik der Sozialdemokraten zu debattieren. Im Mittelpunkt des Veranstaltung standen die Themen demographische Entwicklung, internationale Politik und nachhaltige Energiewirtschaft.
„Der Kanzler hat den Mut, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die den Kernbereich der sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest machen“, erklärte Vogel.
Die Politik müsse Antworten geben, wie man die auf 12 bis 13 Jahre gestiegene Rentenbezugsdauer finanzieren könne.
Zur Amerikapolitik der Bundesregierung kommentierte der Politiker, dass Schröder Deutschland aus dem Krieg herauszuhalten gewusst habe. „Er hat klar gemacht, dass die USA und Deutschland gute Freunde sind, und zur Freundschaft auch gehört, dass man dem Freund ehrlich sagt, was nicht geht.“
Darüber hinaus lieferte er ein deutliches Bekenntnis zum Atomausstieg.
Hans-Jochen Vogel beendete die Diskussion mit einem kämpferischen Schlusswort und Appell an die Zuhörer: „Schröders Maßnahmen sind unter den gegebenen Umständen sozial vertretbar, vor allem, wenn man sich anguckt, was die anderen wollen.“ Es gelte nach wie vor: „Wer kämpft, kann gewinnen. Und wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Darin ist er sich mit Lilo Friedrich einig.
Die Bundestagkandidatin des Mettmanner Südkreises machte noch einmal deutlich: „Entschieden ist alles erst am Wahlabend, und auch da gibt’s immer noch Überraschungen.“