Verbindliche Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U10

Kerstin Griese MdB

Die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese setzt sich dafür ein, dass Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt verpflichtend gemacht werden. Die Familienpolitik wird auf der Klausurtagung des SPD-Bundesvorstandes am Sonntag und Montag ein Schwerpunktthema sein.
„Wir wissen, dass die Teilnahme an den kinderärztlichen Untersuchungen gerade in den sozial benachteiligten Stadtteilen zu niedrig ist. Relative Armut und schlechte Bildungsvoraussetzungen gehen dort mit mangelnder Gesundheitsvorsorge einher“, sagt Griese. Oft werd erst bei der gesundheitsamtlichen Schuleingangsuntersuchung und anschließend in der Schule deutlich, welchen Förderbedarf diese Kinder haben. „Dann ist es aber oft schon zu spät.“
Für die Ratinger Bundestagsabgeordnete geht es darum, Fällen von Kindesverwahrlosung entgegenzuwirken und darüber hinaus für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. „Ich will, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Dazu brauchen sie gerade als Kleinkind eine gute Förderung ihrer Gesundheit und ihrer altersgerechten Entwicklung.“
Dass mit verbindlichen Vorsorgeuntersuchungen unzumutbar in Elternrechte eingegriffen werde, kann Kerstin Griese nicht erkennen. „Das Recht eines Kindes auf eine gute Gesundheit und Entwicklung wiegt höher. Es gibt nicht nur Elternrechte, sondern auch Elternpflichten.“ Auch finanzielle Vorbehalte hält die SPD-Politikerin für nicht nachvollziehbar. „Vorbeugung und frühe Förderung sind preisgünstiger als die Folgen eines verpatzten Starts in die Schule und wichtig, um Schlimmeres zu verhindern.“
Die SPD-Politikerin hält es für notwendig, die kinderärztlichen Untersuchungen mit einer sozialpädagogischen Beratung zu verknüpfen. „Wir müssen den Eltern von Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten helfen, optimale Förderung zu organisieren.“ Griese unterstreicht: „Ich setze auf positive Anreize. Das ist besser, als über Sanktionen zu reden.“