
Nicht hinnehmbar findet die Velberter Bundestagsabgeordnete den Vorschlag, Alleinerziehende von einer möglichen Verlängerung des Elterngeldes auf 14 Monate auszunehmen. „Das wäre eine Diskriminierung“, stellt Griese fest.
Die SPD-Familienexpertin bezweifelt, dass die konservativen Unions-Männer den Sinn der „Partnermonate“ richtig verstanden haben. „Es geht nicht um zwei Bonusmonate exklusiv für Väter. Sondern immer mehr Paare wünschen sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Erziehung des gemeinsamen Kindes. Die Partnermonate sind dabei ein wichtiger Anreiz und ein entscheidendes Argument, dass auch Väter ihren Anspruch auf Elternzeit gegenüber skeptischen Arbeitgebern durchsetzen können.“
Grundsätzlich kann sich Kerstin Griese die Verlängerung des Elterngeldes über 12 Monate hinaus vorstellen. „Wenn dies gerecht finanzierbar ist, wäre es eine praxisgerechte Entlastung vieler Familien.“ Dann läge auch die Eingewöhnungszeit in die Kinderkrippe innerhalb der Elterngeld-Zeit. Griese weist erneut darauf hin, dass ohne den erheblichen Ausbau der Betreuungseinrichtungen die Elterngeld-Idee nicht funktionieren könne. „Wir haben die gesetzlichen und finanziellen Weichen für mehr Unter-Dreijährigen-Betreuung bereits im letzten Jahr gestellt. Jetzt muss sich vor Ort mehr tun.“ Die Koalition habe vereinbart, gegebenenfalls einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem ersten Geburtstag einzuführen.
„75 aller Deutschen begrüßen die Idee des Elterngeldes“, freut sich Kerstin Griese über eine aktuelle IPSOS-Umfrage. „Das zeigt, dass wir als SPD richtig lagen, als wir unser Elterngeld-Konzept im Koalitionsvertrag verankert haben.“