Bei Griese in Berlin

VON SABRINA HERMSEN

Ratingen „Wir fahren nach Berlin“ hieß es für knapp 50 sozial engagierte Bürger aus Ratingen und dem Kreis Mettmann. Sie folgten jetzt einer Einladung der Ratinger Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD) und bekamen ein äußerst abwechslungsreiches und dichtes viertägiges Programm geboten.

Mit typisch „Berliner Schnauze“ lotste eine Reiseführerin die Rheinländer zunächst durch die Bundeshauptstadt. Nach der Besichtigung von Regierungsviertel, Brandenburger Tor und Siegessäule trafen die Teilnehmer in der Kneipe „Wahlkreis“ auf „ihre Frau in Berlin“. Das Lokal ist besonders bei den jüngeren Bundestagsabgeordneten ein beliebter Treffpunkt – „lustige Wortspiele inklusive“, scherzte Griese. In einer Diskussion standen Kerstin Griese und Dr. Eva Högel, aus dem Ministerium für Arbeit und Soziales, den Reiseteilnehmern Rede und Antwort. Von Mindestlohn über große Koalition bis hin zur Europapolitik erstreckten sich die Themen.

Am zweiten Reisetag besuchte die Gruppe das neu eröffnete Deutsche Historische Museum. Vorbei an Plattenbauten, dem Alexanderplatz, Fernsehturm und der Mauer ging es danach zu Kerstin Grieses Berliner Arbeitsplatz. Im Ausschusssaal des Paul-Löbe-Hauses brütet Griese als Vorsitzende des 30-köpfigen Bundestagsausschusses für „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ beispielsweise über Gesetzesentwürfe. In einer engagierten Gesprächsrunde mit Kajo Wasserhövel (Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales) erlebten die Teilnehmer das Arbeitsumfeld eines Politikers hautnah. Günter Arnold, Vorstandsmitglied der Hospizbewegung in Ratingen, fand die Diskussionen äußerst aufschlussreich: „Einblicke in die Arbeit auf Bundesebene zu bekommen, fand ich besonders spannend.“

In unterirdischen Verbindungsgängen schlängelten sich alle anschließend zum Reichstagsgebäude. Nach einem Blick in den Plenarsaal des Bundestags stiegen sie hinauf zur imposanten Glaskuppel und genossen einen atemberaubenden Blick über die Millionenstadt.

Einen ganz anderen Blickwinkel nahmen die Eingeladenen am Abend ein. Per Schiff erkundeten sie bei einem Abendessen auf der Spree das alte und moderne Berlin.

Besonders unter die Haut ging ihnen das „Holocaust-Mahnmal“: ein dunkelgraues Stelenfeld im Herzen Berlins. Genau über dem Bunker von Goebbels’ einstiger Villa erinnert es an die ermordeten Juden. Am Ende der Informationsreise waren alle Teilnehmer restlos von der Bundeshauptstadt begeistert. Thomas Langmesser vom Jugendamt Heiligenhaus resümierte: „Das Programm fand ich extrem gelungen. Wir haben viel von Berlin gesehen und Kontakte geknüpft. Es war eine super Erfahrung.“