

Elisabeth Müller-Witt: „Wir brauchen ein neues, flexibles Schulsys-tem, das die Begabungen der Kinder fördert und nicht nach Herkunft aussondert“. Dabei orientieren sich die Sozialdemokraten an den skandinavischen Modellen, die bei Pisa sehr gut abgeschnitten ha-ben. Fünf Ziele werden dabei in den Vordergrund gestellt: Erstens, sind alle Talente zu heben und zu fördern, zweitens, Defizite aus sozialer und ethnischer Herkunft sind zu überwinden, drittens, darf kein Schüler und keine Schülerin die Schule ohne Abschluss verlas-sen, viertens, muss jeder Schüler nach der Pflichtschulzeit ausbil-dungsfähig sein und fünftens, muss jedem Schüler nach der Pflicht-schulzeit neben den Angeboten einer weiteren schulischen Ausbil-dung z.B. in der gymnasialen Oberstufe oder an den Berufskollegs, ein Ausbildungsplatz zur Verfügung stehen.
„ Wir müssen – auch als Wirtschaftsstandort – viel mehr für Bildung investieren und wir dürfen niemanden auf der Strecke lassen“, erklärt der Kreisvorsitzende Thomas Dinkelmann. Nach den Überlegungen der SPD soll zum Beispiel „Sitzenbleiben“ zukünftig der Vergangen-heit angehören. Bildung muss mehr fordern aber auch mehr fördern, so die SPD. Dazu gehören z.B. mit dem Erlernen der deutschen Sprache, auch neue Schwerpunkte, die schon im Kindergarten ge-setzt werden. „Nach dem ersten Grundschuljahr muss „die erforderli-che Sprachkompetenz“ vorhanden sein, heißt es in dem SPD-Beschluss. Wir wollen aber auch, dass die Stundenzahl – vor allem in den Grundschulen – erhöht werden. Kinder in anderen Bundeslän-dern lernen mehr.
Die Kreis-SPD will, dass mehr Geld in die Unter-3-Betreuung ge-steckt wird. Bis 2010 sollen 20% der Unterdreijährigen die Möglich-keit eines Betreuungsplätze haben. Neue Familienstrukturen ma-chen neue Wege in der Betreuung notwendig.
Müller-Witt: „Wir brauchen ein durchgängiges System, wir müssen uns an erfolgreichen Beispielen orientieren und wir sollten Schule auf neue gesellschaftliche Gegebenheiten ausrichten. Familiäre Strukturen und die Arbeitswelt haben sich völlig verändert, das drei-gliedrige Schulsystem aber tut so, als wenn wir uns noch in den 50er Jahren befinden“.
„Wir wollen mit diesem Antrag, der sich an die Landespolitik richtet eine breite Diskussion in der SPD aber auch in der Bevölkerung initi-ieren. Dabei muss die Zukunft unserer Kinder im Vordergrund ste-hen. Ideologie und Standesinteressen müssen nachrangig betrachtet werden“, erklärt der Kreisgeschäftsführer Peter Zwilling.
Auf dem bildungspolitischen Kreisparteitag am 25.11.2006 in der Aula des Gymnasiums Haan werden die bildungspolitische Spre-cherin der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer und der Leiter des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund, Prof. Dr. Heinz-Günter Holtappels referieren und mit den Delegierten und Gästen diskutieren.