Gesundheitsreform – besser als ihr Ruf

Im Gespräch auf den roten Sesseln: Kerstin Griese und Carola Reimann

Durchgesetzt habe sich keine der beiden Seiten. „Aber der Weg ist offen.“ Mit dem beschlossenen Modell eines Gesundheitsfonds sei eine Umgestaltung zu einer Bürgerversicherung möglich, so Reimann. Sie verwies darauf, dass die SPD mit der Versicherungspflicht für alle eine wichtige Reform durchgesetzt habe. Außerdem habe verhindert werden können, dass es zu Leistungsabstrichen zu Lasten der Patientinnen und Patienten kommt. „Ganz im Gegenteil.“ Die gesetzlichen Krankenkassen würden künftig mehr Leistungen, mehr Wahlmöglichkeiten und eine bessere Versorgung anbieten.

Weniger optimistisch zeigte sich Andreas Hustadt vom Krankenkassen-Verband VdAK. „Ich bin mit dem Fonds sehr unglücklich.“ Hans-Peter Meuser, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Kreis Mettmann, befürchtete ein „Ausbluten der ärztlichen Honorierung.“

Kerstin Griese machte als Wahlkreisabgeordnete deutlich, dass sie sich als „Lobbyistin für die Patientinnen und Patienten“ verstehe. „Deswegen habe ich der Gesundheitsreform letztlich zugestimmt.“ Denn die positiven Aspekte würden überwiegen.