
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat gute Chancen, SPD-Bundestagskandidat für den Süden des Kreises Mettmann zu werden. In einem einstimmigen Beschluss der SPD-Gremien, die am gestrigen Donnerstag getagt haben, heißt es: „Der Kreisvorstand und der Kreisparteirat Mettmann freuen sich über das Interesse von Peer Steinbück an einer Kandidatur im Wahlkreis Mettmann I und begrüßen eine solche Kandidatur. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Wahl mit Peer Steinbrück und Kerstin Griese für die SPD im Kreis Mettmann.“ Die endgültige Entscheidung treffen die Delegierten des Nominierungsparteitags, der im Herbst 2008 über die Kandidaturen für die Bundestagswahl 2009 entscheiden wird. Der Wahlkreis Mettmann I umfasst die Städte Erkrath, Haan, Hilden, Langenfeld, Mettmann und Monheim, während Kerstin Grieses Wahlkreis Mettmann II sich von Ratingen über Heiligenhaus und Velbert bis Wülfrath erstreckt.
Seit Lilo Friedrich bei der letzten Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis gegen die CDU unterlag, ist Kerstin Griese die einzige sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete im Kreisverband Mettmann, der zuvor bereits seine vier Landtagsmandate verloren hatte.
Der ehemalige Ministerpräsident Steinbrück, der in Bonn seinen Wohnsitz hat, hat seit seinem Rückzug aus dem Landtag kein Abgeordnetenmandat mehr inne. „Mit Steinbrück würden sich die Erfolgsaussichten für die Genossen erhöhen, denn der südliche Kreis Mettmann ist parteipolitisch nicht festgelegt“, analysiert die Frankfurter Allgemeine. „Bei den Zweitstimmen liegen CDU und SPD bei 35 Prozent nahezu gleichauf. Die überregionale Popularität eines Kandidaten kann vor diesem Hintergrund durchaus wahlentscheidend sein.“