EKD-Synode in Dresden

Kerstin Griese, Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hat die Kinderarmut als „himmelschreiende Ungerechtigkeit“ bezeichnet. Die Ratinger Abgeordnete forderte mehr Hilfen, die direkt bei den Kindern ankommen. „Geld dafür zu bekommen, dass Kinder nicht in den Kindergarten gehen, ist der falsche Weg“, kritisierte sie das von der CSU geforderte Betreuungsgeld. Eltern dürften nicht dafür belohnt werden, wenn sie ihren Kindern Bildungschancen vorenthalten, sagte sie auf der Synode in Dresden. Dort hatte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber die Kinderarmut zu einem Schwerpunkt seiner Eröffnungsrede gemacht.

Griese, die auch Vorsitzende des Bundestags-Familienausschusses ist, betonte, dass evangelische Einrichtungen dabei eine wichtige Rolle spielen. Sie forderte ein ganzheitliches Konzept, bei dem Bildung und Betreuung zusammen gehören.

„Wenn wir es schaffen, die Armut an Kindern zu überwinden, kommen wir auch weiter in dem Bemühen, die Armut von Kindern zu überwinden“, sagte Kerstin Griese in ihrer Rede vor dem obersten Kirchenparlament. Wo es viele Kinder gebe, könne die evangelische Kirche einen neuen Ansturm verzeichnen, wies sie auf das Beispiel verschiedener Gemeinden hin. „Kirche muss Eltern ansprechen, sie in soziale Netzwerke einbinden und ihnen konkrete Hilfe zukommen lassen.“

Als Jugenddelegierte gehörte Kerstin Griese der EKD-Synode bereits Ende der achtziger Jahre an. 2003 wurde sie zum ordentlichen Mitglied des Kirchenparlaments berufen, zuvor war sie stellvertretende Synodale.