
Vergessen
Mehr als sechzig Jahre ist das Schicksal dieser Kinder verschwiegen worden. Fast keiner der Täter wurde je zur Rechenschaft gezogen. In den Ministerien und Polizeidienststellen, in den Bahndirektionen und Stellwerken arbeiteten sie ungestraft weiter. Ihre Opfer wurden vergessen. Oft am helllichten Tag wurden sie mit Zügen der Reichsbahn in den Tod gefahren. Unter dem Decknamen DA („David“) steuerten die Züge die Vernichtungslager im Osten an.
In den überfüllten Waggons hofften die Kinder auf Hilfe. Aber auf den Abstellgleisen und Bahnhöfen unserer Städte schritt niemand ein.
Um an diese unfassbaren Taten zu erinnern, fährt im Moment der „Zug der Erinnerung“ durch Deutschland. Er informiert mit Schautafeln und anderen Dokumenten über das Leben der deportierten Kinder und Jugendlichen. Es sind jedoch nur Fragmente, nur für ein Bruchteil der Kinder konnten Lebenszeugnisse oder Bilder gefunden werden.
Die Suche muss weiter gehen und das Gedenken an die Kinder in den einzelnen Stationen der Reise konkret werden.