Mettmann: SPD nominiert Steinbrück

Super: Sehr gutes Ergebnis für beide Kandidaten. (Foto:SPD)

Vor der Wahl stellten sich die beiden Kandidaten in einer Bürgerversammlung vor. „Jeder Politiker braucht Bodenhaftung.“ So beantwortete Peer Steinbrück die Frage, warum er überhaupt für ein Bundestagsmandat kandidiert – das er bislang nicht hat. Wer in der großen Politik zwischen Washington, Paris und Berlin hin und her jette, der brauche die Anbindung bei den Menschen, so der
Minister. Er müsse wissen, was sie wollen, wo er selbst in seinen Einschätzungen vielleicht falsch liegt. Und wenn seine CDU-Kontrahentin Michaela Noll gegen ihn mit der Behauptung zu Felde ziehe, er habe wegen seiner weltweiten Verpflichtungen gar keine Zeit für die Bürger, dann stelle er die Frage: „Ist es schlecht für die Bürger im Kreis Mettmann, wenn ihr Abgeordneter solche Kontakte hat, wenn er die Kritik und Anregungen der Menschen mit nach Berlin nehmen kann?“

„Warum machst du Politik?“, werde er schon mal gefragt, sagte Steinbrück. Er antworte mit der Überzeugung, in der er sich mit seinen Genossen in der SPD einig wisse: „Die Parlamentarische Demokratie ist einer der größten Gewinne
in der deutschen Geschichte, sie braucht Menschen, die sich für politische Wahlämter zur Verfügung stellen, die sich für andere stark machen und für
den Fortschritt eintreten. Den Reformgedanken darf sich die SPD nicht klauen lassen.“

Zur Antwort auf die Frage, für wen er Politik mache, zog er schließlich die Hilfe über 500 Milliarden Euro, die der Staat für durch die Finanzkrise in Bedrängnis geratenen Banken zugesagt hat, als Beispiel heran. Es gehe nicht
darum, dass geldgierigen Bankmanagern Geld zugeschoben werde. „Einen stabilen Finanzmarkt brauchen wir alle“, sagte Steinbrück und verwies auf Sparer, Rentner, Handwerksmeister, Kommunen und Großunternehmen, die alle auf Löhne und Gehälter, Renten und Kredite angewiesen seien. Ein
funktionierender Finanzmarkt, sagte der Finanzminister als eine Art Resümee, sei ein öffentliches Gut.