Wülfrath: Sorgen der Jugendlichen

Diskussion im Jugendhaus: Peer Steinbrück, Kerstin Griese und die SPD-Kandidaten Manfred Hoffmann (als Bürgermeister für Wülfrath) und Manfred Krick (als Landrat für den Kreis Mettmann)

Wülfrath (RP) Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese besuchen das Wülfrather Jugendhaus. Viele junge Menschen
suchen dringend einen Ausbildungsplatz.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und SPD- Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese besuchten am Samstag das Jugendhaus, um mit Jugendlichen zu
diskutieren. „Ich möchte sehen, wie sie ticken und zeigen, wie ich ticke“, sagte der Minister.

Die Jugendlichen hatten so einiges auf dem Herzen. Yannick focht eine Lanze für die Hauptschule, gegen gängige Klischees und schlechtes Image. Hakan
berichtete, wie er allen Zweiflern zum Trotz nach der Hauptschule Fach-Abitur machte und jetzt dual eine Ausbildung zum Industriemechaniker und ein Studium Maschinenbau absolviert. Realschüler kritisierten, dass sie als neue Ganztagsschüler keine Mensa hätten.

Hohe Studiengebühren

Auszubildende bei Tedrive bangen um ihre Ausbildungsplätze. Tolger fürchtet,nach der Ausbildung bei Tedrive arbeitslos zu sein. Lasse Sören, SV-Sprecher Gymnasium, fragte am Beispiel Tedrive, was die Bundesregierung tue, damit
„Heuschrecken“ gekaufte Firmen nicht ausschlachteten. Studium-Beginner sprachen von hohen Studiengebühren, überfüllten Hörsälen, Vorlesungen im Kino. Die Bundespolitiker gingen auf alle Fragen, Bedenken und Äußerungen ein. Sie sprachen sich für die Abschaffung von Studiengebühren aus, um allen eine Bildungschance zu geben. „Ich finde falsch, was bei Tedrive läuft.
Tedrive schreibt schwarze Zahlen. Wir werden uns weiter darum kümmern“, sagte Griese. Bezüglich der „Heuschrecken“ werde ein Risikobegrenzungsgesetz auf den Weg gebracht, zudem auf EU-Ebene an dem Problem gearbeitet,
berichtete Steinbrück.

Zur Kritik der Realschüler meldete sich Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff zu Wort. Die Anträge für die Landesförderung seien bereits
auf dem Weg. Mit strahlendem Lächeln, einer Visitenkarte von SPD-Landratskandidat Manfred Krick und der Aufforderung, sich beim Düsseldorfer Garten-, Friedhofs- und Forstamt zu bewerben, verließ Susann Haschke die Diskussion. Amtsleiter Krick reagierte spontan auf die Äußerung der jungen Gärtnerin, nach abgeschlossener Ausbildung nun arbeitslos zu sein.

Vor der Diskussion eröffnete die Bürgermeisterin den ersten „Tag der offenen Tür“ des Jugendhauses in den neuen Räumen an der Schulstraße.

INFO

Vereine helfen mit

Das Programm wurde mitgestaltet und unterstützt von: SPD, DLW,
Kinderschutzbund, evangelische Kirche Wülfrath und Düssel, DLRG,
Tauchsportclub, Freier evangelische Gemeinde, Pfadfinder St. Georg,
Kindergruppe „Schöne grüne Linde“ und vielen weiteren ehrenamtlichen
Helfern.