
Ende letzter Woche ereilte den Kreis Mettmann eine Hiobsbotschaft aus Berlin. Zwar könne sich der Kreis Mettmann um die weitere Förderung der Kompetenzagenturen bewerben, doch werden nur noch 3,7 Stellen gefördert. Bisher vermitteln 21 Mitarbeiter des Kreises besonders benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in den Arbeitsmarkt, bzw. in Maßnahmen, die sie fit für den Arbeitsmarkt machen.
Im Mai 2010 berichtete die Verwaltung, dass die Kompetenzagenturen mittlerweile über 3700 besonders benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene ohne oder mit schlechtem Schulabschluss im Kreis Mettmann betreut haben. In den 2½ Jahren ihres Bestehens vermittelte sie 964 junge Menschen in Ausbildung, Arbeit und Weiterbildung. Zusätzlich kommen noch 1533 Vermittlungen in sog. Basismaßnahmen, die Abbrecherquote liegt bei nur 11%, da die Betroffenen passgenau vermittelt werden.
Ingmar Janssen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion: „Die Bundesregierung erweist nicht nur den betroffenen jungen Menschen einen Bärendienst, die damit ihre Lebensperspektive verlieren und die Aussicht auf einen Arbeitsplatz in weite Ferne rücken sehen. Auch die Kommunen werden das Zusammenstreichen der Fördermittel zu spüren bekommen. Denn sie sind es, die letztlich dann auf den Kosten für Sozialmaßnahmen sitzen bleiben, wenn diese Jugendlichen zum Sozialfall werden. Die Bertelsmannstiftung hat ermittelt, dass pro jungen Erwachsenen im Jahr ca. 23.000 € aufgebracht werden müssen. Der Kreis rechnet vor, dass damit jeder Nichtvermittelte den Kreis ca. 500.000 € kosten wird.“
Die SPD-Kreistagsfraktion will sich im Kreis Mettmann für folgenden Weg stark machen:
Erstens soll sich der Kreis um eine weitere Förderung bemühen, jedoch gleichzeitig bei der Bundesregierung höhere Fördermittel einfordern. Zudem sollen die Kompetenzagenturen mit Förder- und Eigenmitteln weitergeführt werden. Drittens soll ein Konzept durch die Kreisverwaltung erarbeitet werden, wie diesen Menschen der Übergang von der Schule ins Berufsleben möglich gemacht werden soll.
„Wir hoffen, dass die gute Arbeit der Kompetenzagenturen fortgesetzt werden kann und wir eine Mehrheit für den von uns vorgeschlagenen Weg bekommen werden“, so der Fraktionsvorsitzende Udo Carraro. „Denn diese Arbeit wurde fraktionsübergreifend gelobt und ist auch in den Städten anerkannt.“