„Frau Griese, was ist denn jetzt mit Griechenland?“

Kerstin Griese und Hakan Dönmez…
… viele Fragen zu vielen Themen.

„Frau Griese, was ist denn jetzt mit Griechenland, können wir das denn alles bezahlen?“ Nach fast zwei Stunden Diskussion wollte Fatih Önal nun doch noch wissen, was Kerstin Griese zu den Massenprotesten und den Rettungsbemühungen der EU zu sagen hat. „Ich bin dafür, dass man zweigleisig fährt. Die Griechen müssen sparen und die Europäer müssen alles dafür tun, dass Griechenland selbst wieder auf die Füße kommt. Das geschieht am besten, indem wir das Land entschulden.“, antwortete die Bundestagsabgeordnete dem jungen Fragesteller.
Hakan Dönmez hatte Kerstin Griese zur ersten Runde „Junge Leute diskutieren Politik“ ins Jugendhaus eingeladen. „Die Resonanz war sehr erfreulich fürs erste Mal“, so Dönmez, „und die Diskussion war klasse.“
Neben Griechenland wurde viel über Bildungspolitik gesprochen. „Das dreigliedrige Schulsystem benachteiligt gerade Jugendliche aus Ausländerfamilien, weil unser Weg häufig durch fehlende Sprachkenntnisse schon in der Grundschule vorgezeichnet wird. Unsere Wege in eine erfolgreiche Bildungslaufbahn sind häufig sehr schwer“, meinte dazu der 23-jährige Yüksel Sümbol.
Durchaus kritisch gingen die jungen Leute mit dem Thema Integration um. Neben den vielfältigen Anstrengungen durch Bund, Land und Kommunen sind die Migranten natürlich auch selbst gefragt. Man wolle keine Anpassung sondern die eigene kulturelle Identität behalten. Man wolle aber auch Teil der Gesellschaft in Deutschland werden. Viele junge Leute am Tisch hatten sich für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden. Kerstin Griese: „Das A und O einer gelungenen Integration ist die Bildung – da muss der Bund und das Land noch mehr tun. Wichtig ist das alle jungen Leute einen Arbeitsplatz bekommen.“
Wie eng Bundespolitik mit den Realitäten vor Ort verknüpft ist wurde daran deutlich, dass sich die jungen Leute beschwerten, dass die Kompetenzagentur, die in Wülfrath für viele Anlaufpunkt und Wegweiser für die berufliche Zukunft war, gestrichen wird, weil „Ministerin Schröder die Mittel dafür gekürzt hat“, so Griese. Können sie sich als Bundestagsabgeordnete nicht dafür einsetzen, dass die Stelle erhalten bleibt, war die Forderung. Griese konnte nichts versprechen, wolle aber sehen, was sich machen lässt. „Wir haben leider nicht die Mehrheit, weder im Bund noch im Kreis“, erklärte die Bundestagsabgeordnete. „Das ist auch ein Stück politischer Realität.“
Griese: „Als SPD-Kreisvorsitzende finde ich die Initiative von Hakan Dönmez beispielhaft. Mir geht es bei solchen Diskussionen darum, junge Leute für Politik zu sensibilisieren. In eure Hände legen wir unsere politische Zukunft. Das heißt für mich, alles dafür zu tun, dass die Demokratie lebhaft bleibt“, erklärte Kerstin Griese nach über zwei Stunden Diskussion und dankte Hakan Dönmez für seine Initiative.