Monheim machte den Anfang. Durch seine aggressive Abwerbepolitik lockt seit Jahren Daniel Zimmermann, Bürgermeister von Monheim, durch eine rigorose Unternehmenssteuersenkung viele Unternehmen und noch mehr Briefkästen nach Monheim. So folgten Chemieriesen wie Bayer und Oxea dem Lockruf der kleinen Gewerbe- und Grundsteuer. Zwar hat die Stadt Oberhausen (Oxea: 1400 Mitarbeiter, 1,4 Mrd. Umsatz) die Lasten der Chemieproduktion zu tragen, das Gros der Gewerbesteuer kassiert jedoch Monheim. Zimmermann wird in Monheim für kostenlose Kindergärten und bei der DITIB für Grundstücksschenkungen geschätzt, bei den Kämmerern nicht nur der umliegenden Gemeinden jedoch aus gutem Grund verflucht. Ihnen fehlt nun das Geld um Kindergärten, Feuerwachen und Kultureinrichtungen zu finanzieren, während Monheim die Autofahrer in Kreisverkehren mit künstlichen Geysiren ablenkt.
Dem Beispiel Monheims wollen nun auch Langenfeld und Leverkusen folgen. Langenfeld hat angekündigt, den Gewerbesteuersatz auf 299 zu senken, während Leverkusen ihn von 475 auf 250 halbieren will. Im Süden des Kreises entsteht so eine interkommunale Steueroase. Man wird sich sicher fragen, warum machen das andere nicht ebenso. Die Antwort: Arme Städte dürfen nicht so ohne weiteres ihre Steuern senken, da sie verpflichtet sind, ihren Haushalt auszugleichen. So wird die reiche Kommune reicher und die arme bleibt auf der Strecke.
Und außerdem: Bayer macht trotz des Monsanto-Skandals weiterhin Milliardengewinne und entlässt trotzdem bis 2021 tausende von Mitarbeitern. Soll das auch noch steuerlich honoriert werden?