Kreis legt alarmierende Zahlen vor.
Heute hat der Kreis Mettmann seinen jährlichen Bericht zur Wohnraumförderung vorgelegt. Dazu erklärt Jens Geyer, Vorsitzender der SPD im Kreis Mettmann:
„Wir brauchen im Kreis Mettmann dringend mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien, für Singlehaushalte und auch für ältere Menschen. Der heute vorgelegte Bericht zur Wohnraumförderung macht ganz klar deutlich: der Markt wird es nicht von allein richten. Unser Kreis muss selbst viel aktiver sein als bisher. Wir brauchen den Kreis als aktiven und regulierend eingreifenden Akteur auf dem Wohnungsmarkt. Nur so schaffen wir es, vom Ziel der Gewinnmaximierung privater Firmen auf das Ziel des Gemeinwohls umzuschalten.
„Fakt ist“, so Jens Geyer, Kreisvorsitzender der SPD: „es werden im Kreis Mettmann viel zu wenig geförderte Wohnungen gebaut. Die Kreisverwaltung belegt dies heute wiederum mit alarmierenden Zahlen Sie prognostiziert, dass in den nächsten zehn Jahren die Anzahl der geförderten Wohnungen um 30% abnehmen wird.“
Die Frage nach bezahlbarem Wohnungsbau ist für die SPD im Kreis Mettmann eine der wichtigsten Fragen überhaupt: „Wir sind eingerahmt von Großstädten, die Metropolen an Rhein und Ruhr sind direkt in unserer Nachbarschaft. Auch wegen dieser Nähe wollen viele Menschen die Lebensqualität bei uns genießen. Deshalb müssen wir uns breit aufstellen und von der Singlewohnung bis zum Eigenheim den Menschen gute Angebote für bezahlbares Wohnen machen. Dafür brauchen wir auf jeden Fall einen Mix an guten Ideen. Stichworte sind eine vorausschauende Bodenvorratspolitik, mehr Erbbaurecht als Flächenverkauf und die konsequente Umsetzung von erteilten Baugenehmigungen. Auch eine Kreiswohnungsbaugesellschaft kann helfen.“
Hintergrund:
Auf Initiative der SPD-Fraktion legt die Verwaltung des Kreises Mettmann jährlich einen Bericht zur Wohnraumförderung vor. Bereits seit Jahren wird festgestellt, dass die Anzahl von geförderten Wohnungen im Kreis Mettmann deutlich abnimmt. Die Ursachen sind unterschiedlich. Einerseits fallen Wohnungen aus der Sozialbindung und andererseits werden immer mehr Wohnungen durch die günstigen Kreditbedingungen vorzeitig abgelöst.
Derzeit gibt es im Kreis Mettmann ca. 15.000 „Sozial“-Wohnungen. Bis 2030 wird sich dieser Bestand auf ca. 10.500 Wohnungen reduzieren.
Auf Einladung der SPD-Kreistagsfraktion haben im Juni 2019 die Bauexperten der SPD aus den Städten beraten, wie der Anteil geförderten Wohnraums deutlich erhöht werden kann: „Der Mangel an geförderten Wohnungen betrifft keine Randgruppe“, so Geyer weiter. „Mittlerweile haben ca. 50% der Menschen im Kreis Mettmann einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein Typ A oder B. Die SPD-Fraktionen aus den Städten und dem Kreis wollen, dass 30% der neu zu bauenden Wohnungen im Kreis Mettmann im geförderten Sektor erstellt werden. Dies soll in den Bauleitplanungen der Städte festgeschrieben werden.“
Diese Forderung ist alles andere als unrealistisch. So fordert die Stadt Düsseldorf von Investoren in ihrem Handlungskonzept Wohnen derzeit sogar, dass 40% entweder im geförderten oder im preisgedämpften Sektor erstellt werden.