In der Sitzung des Kreistages am 29. September waren sich nahezu alle Fraktionen einig, dass die SPD hier ein brisantes und heißes Eisen in die öffentliche Diskussion gerückt hat. Es geht nicht weniger und mehr als um die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Kreis Mettmann. Alarmiert wurde die SPD, dass hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird, dass voraussichtlich nicht alle Krankenhausstandorte im Kreis Mettmann nach dem Krankenhausplan von Gesundheitsminister Laumann gehalten werden können.
Die schwarz-grüne Landesregierung wollte wohl deshalb dieses Thema mehr oder weniger unter der Wahrnehmungsgrenze halten. Derzeit sind die Krankenhäuser und Kliniken aufgefordert, Stellungnahmen abzugeben, wie sie ihre Zukunft sichern wollen. Dafür wurde ihnen – nach Auskunft des Kreisgesundheitsdezernenten – bis Mitte November Zeit eingeräumt. Erst ein halbes Jahr danach dürfen sich auch die Kommunen und Kreise dazu äußern.
„Viel zu spät“, so meinte die SPD-Fraktion im Mettmanner Kreistag und brachte eine Resolution im Kreistag ein, die allerdings keine Mehrheit gefunden hätte.
Jens Geyer, Fraktionsvorsitzender: „Wir sind froh, dass alle Fraktionen im Kreistag die Brisanz des Themas „Erhaltung der medizinischen Infrastruktur“ erkannt haben. Wichtig war es uns, dass die Frage der medizinischen Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann offen und damit auch öffentlich diskutiert wurde. So, wie der Ablauf durch Gesundheitsminister Laumann vorgezeichnet wurde, werden wir erst vor vollendete Tatsachen gestellt und danach dürfen die Kommunen bzw. wir als Kreis Stellung beziehen.“
Im nächsten Gesundheitsausschuss am 10.11. soll der Krankenhausplan zwar behandelt werden, doch bis dahin wird es wohl kaum neue Informationen geben.