Textilarbeiter und Drucker stellten die Mitglieder der jungen Hildener Gemeinde des ADAV. Im Mai 1864 tritt ein Name aus dem Dunkel der Anonymität: August Stein. Er wird als Bevollmächtigter des Hildener ADAV genannt. Stein hielt es aber nicht lange in Hilden, er verlegte seinen Wohnsitz wenig später nach Düsseldorf. Auch der Hildener W. Eggert, der kurz darauf den Sprung in den Bundesvorstand des ADAV schaffte, scheint seine Zelte bald wieder woanders aufgeschlagen zu haben. Verkehrslokal des ADAV war offensichtlich das Lokal Poßberg später: Zur Krone, in der heutigen Mittelstraße jedenfalls wissen wir, dass dort im März 1869 eine Versammlung stattfand. Mehr als ein Dutzend Sozialdemokraten wird Hilden nicht gehabt haben. Eine Notiz im Social-Demokrat vom 8. November 1868 nennt zwar die gewaltige Zahl von 70 ADAV-Mitgliedern, doch dürfte das eine große Übertreibung gewesen sin. Denn bei den Wahlen zum Reichstag 1870 gab es in Hilden noch gar keine und 1874 erst ganze drei sozialdemokratische Stimmen. Auch 1877 sah es nicht besser aus. Sechs Hildener Wähler konnte Wilhelm Hasselmann, Vorsitzender des ADAV, der im Düsseldorfer Wahlkreis kandidierte, für sich gewinnen.